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Transformation wird nur gelingen, wenn der Mensch im Mittelpunkt steht

Erdal Ahlatci
Mar 14, 2024
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Table of contents
  • Die Rolle von HR muss sich verändern – zur Treiberin der digitalen Transformation
  • Transformation wird nur als integrierter Ansatz gelingen, bei dem der Mensch im Mittelpunkt steht
  • HR sollte den Anspruch formulieren, frühzeitig in Prozesse eingebunden zu sein

Elke Eller ist eine der führenden Personalstrateg:innen der letzten Jahre. Sie war langjährige Personalvorständin der TUI und hat hier maßgeblich die digitale und agile Transformation vorangetrieben. Vor Kurzem ist sie in die HR Hall of Fame des Personalmagazins aufgenommen worden als eine von 40 Persönlichkeiten, die sich im HR besonders verdient gemacht haben.

Die Rolle von HR muss sich verändern – zur Treiberin der digitalen Transformation

Erdal: Du bist vor Kurzem in die HR Hall of Fame als eine von 40 Persönlichkeiten aufgenommen und hiermit für deine langjährigen Verdienste in der HR-Community ausgezeichnet worden. Was bedeutet Dir die Auszeichnung?

Elke: Zunächst einmal ist das für mich eine große Ehre und Anerkennung für meine bisherige Arbeit. Wobei die Anerkennung auch den Menschen gilt, mit denen ich in den vergangenen Jahren sehr eng und vertrauensvoll zusammengearbeitet habe. Ich nehme die Auszeichnung als Ansporn für meine zukünftigen Projekte. Diese werde ich mit der gleichen Leidenschaft für das Zuhören, für die Sache und für strategische Pläne angehen, wie ich das in der Vergangenheit gemacht habe.

Du hast als Personalvorständin stets eine Rolle als Vorreiterin des modernen Personalmanagements übernommen. Was macht deiner Meinung nach eine zukunftsorientierte HR aus?

Eine zukunftsorientierte HR ist eine HR, die die digitale Transformation von Organisationen voranbringt und dabei selbst die Chancen digitaler Technologien nutzt. Ich bin überzeugt davon, dass diese beiden Dinge zusammengehören. Die Rolle von HR muss sich verändern – hin zu einer wirklich gestaltenden Einheit, zur Treiberin der digitalen Transformation. Und sie wird hier nur ihre volle Kraft entfalten können, wenn sie gleichzeitig selbst digitale Lösungen einsetzt, um ihre ureigenen Aufgaben zu erfüllen. Viele Standardaufgaben lassen sich digitalisieren, Prozesse vereinfachen und automatisieren. Es gibt allein in Deutschland aktuell fast 300 Start-Ups, die HR-Lösungen anbieten. Das zeigt das Potential! Und davon werden Mitarbeitende und Organisationen profitieren. Denn digitale Lösungen helfen den HRlern dabei, die einzelnen Mitarbeitenden wirklich in den Mittelpunkt zu stellen und sehr individuelle Lösungen anzubieten.

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Transformation wird nur als integrierter Ansatz gelingen, bei dem der Mensch im Mittelpunkt steht

Du warst lange Jahre Präsidentin des BPMs (Bundesverbands der Personalmanager), wo Du einen breiten Überblick über die Branche erhalten hast. Wie haben sich die Herausforderungen im Personalmanagement im Laufe der Jahre verändert?

Ich habe den Eindruck, dass HR sich immer stärker ihrer Transformationsaufgabe bewusst geworden ist in den vergangenen Jahren. Ich beobachte, dass die Kolleginnen und Kollegen in Unternehmen HR immer weniger als den Einsatz einzelner Instrumente begreifen und immer stärker einen integrierten Ansatz wählen. Und das ist angesichts der komplexen Herausforderungen auch der einzig richtige Weg. Alle Organisationen befinden sich inmitten einer digitalen Transformation, die durch die Pandemie für viele Bereiche noch dringlicher geworden ist. Transformation wird für HR zur Konstante. Und das wird nur als integrierter Ansatz funktionieren, in dem der Mensch im Mittelpunkt steht.

Man hört häufig, dass HR-Abteilungen sich wünschen würden, strategischer am Unternehmen mitgestalten zu können. Wie kann dies aus Deiner Sicht gelingen?

Zunächst muss HR sich zutrauen, diese strategische Arbeit leisten zu wollen. Und dann sollte sie den Anspruch formulieren, frühzeitig in Prozesse eingebunden zu sein. Um strategische Entscheidungen beeinflussen zu können, muss HR zudem lernen, die eigenen verfügbaren Daten nutzbar zu machen, also die HR-Kennzahlen in Echtzeit in die strategischen Entscheidungsprozesse einzuspeisen. Das scheint mir in vielen – vor allem kleineren – Unternehmen derzeit noch eine echte Herausforderung zu sein.

HR sollte den Anspruch formulieren, frühzeitig in Prozesse eingebunden zu sein

Bei der TUI hast du die gesamte HR-Organisation modernisiert und das Thema Agilität maßgeblich getrieben. Welche Rolle sollten Deiner Meinung nach HR-Abteilungen in der agilen Transformation übernehmen?

Ich sehe HR hier in der Treiberrolle, indem sie Leitplanken setzt, die richtigen Voraussetzungen für eine agile Transformation schafft. Am Ende geht es um die Frage, wie es gelingt, alle Mitarbeitenden mitzunehmen. Echte agile Transformationen bedeuten tiefgreifende Veränderungen in Organisationen. Sie verändern, wie zusammengearbeitet wird, wie Entscheidungen getroffen werden und wie verschiedene Unternehmensbereiche an gemeinsamen Lösungen arbeiten. Sie betreffen also nicht nur Prozesse innerhalb von Teams, sondern haben Auswirkungen auf die Struktur einer Organisation – deshalb sollte HR hier frühzeitig involviert sein und eine führende Rolle übernehmen.

Was ist aus Deiner Perspektive der derzeitige Stand von HR-Abteilung bezogen auf das Thema agiles Arbeiten? Wie agil sind die HR-Abteilungen schon?

Ich denke, das Thema agiles Arbeiten ist in vielen HR-Bereichen auf der Agenda und punktuell wird auch bereits agil gearbeitet. Aber der große Sprung in die Agilität ist bisher ausgeblieben. Wahrscheinlich wird es auch eher eine Evolution statt eine Revolution.

Du hast gerade Deinen Vorstandsposten bei TUI auf eigenen Wunsch nicht verlängert. Was steht nun als Nächstes für Dich an?

Von Mitarbeitenden der TUI habe ich immer erwartet, dass sie offen für Veränderungen sind. TUI hat in den vergangenen Jahren eine ganze Reihe von Veränderungen durchgemacht und das wäre ohne die Veränderungsbereitschaft der Teams kaum zu schaffen gewesen. Für meine nächste Lebensphase habe ich mir vorgenommen, ebenso offen für Veränderungen zu sein und neugierig zu bleiben. Ich gehe mit großer Offenheit daran, vertraue auf mein professionelles Know-How, das ich in meinem bisherigen Berufsleben aufbauen konnte.

Vielen Dank für das Gespräch, Elke. Wir wünschen Dir von Herzen ganz viel Erfolg bei allen Projekten, die vor Dir liegen!

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