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Vielfalt der individuellen Lebensstile durch flexibles Arbeiten

Mar 14, 2024
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Table of contents

    In unserer Themenreihe „Gespräche zum Thema Vielfalt“ sprechen unsere beiden Kolleginnen Christin und Nina mit der Diversity-Beraterin Annika von Redwitz über verschiedene Fragen zum Thema Vielfalt. Die Gespräche sind anhand von groben Themenblöcken geführt worden und primär eine Wiedergabe von persönlichen Erfahrungen und Meinungen.

    Wir unterteilen das Gespräch in fünf Themenblöcke und veröffentlichen in den nächsten Wochen einen nach dem nächsten. Wir hoffen, Euch gefällt das Format!

    Nina: Aus meinem Umfeld, was jetzt meinem Alter geschuldet ist, erlebe ich viele Benachteiligungen jungen Müttern gegenüber. Ich habe es nicht nur einmal gehört, dass Bekannten zur Elternzeit gesagt wurde, sie müssen danach in den stressigen Job nicht zurückkommen, da dieser als Mutter nicht möglich sein wird. Dass es noch viele Unternehmen gibt, die kein familienfreundliches Umfeld haben, ist eine Sache, aber dass hier noch nicht einmal die Frau selbst darüber entscheiden darf, ob sie den Job schaffen wird oder nicht, finde ich wirklich schlimm.

    Annika: Ich bin Schwedin und in der schwedischen Community hört man häufig von schwedischen Männern, die in Deutschland wohnen und sich ärgern über die fehlende Gleichstellung in Deutschland, denn für schwedische Väter ist es absolut normal auch Elternzeit in einem hohen Maße zu nehmen. Jemand hat hier berichtet, dass sein Kind krank wurde als seine Frau auf Geschäftsreise war, und als er daher zu Hause bleiben wollte, hat sein Chef gefragt, wo denn seine Frau sei. Er müsse das anders regeln. Aus schwedischer Perspektive ist das verrückt, da Deutschland ein so tolles Land mit so guten Rahmenbedingungen ist und dann solche Dinge trotzdem noch nicht normal sind. Das würde so vieles einfacher machen. Es hätte auch viele Vorteile für die Unternehmen. Sie hätten so viel glücklichere Mitarbeitende und beim Recruiting wäre es einfacher. Ich habe über einen Handwerksbetrieb hier aus der Gegend gelesen, mit ungefähr 100 Mitarbeitenden, die als Antwort darauf, dass sie keine Fachkräfte mehr gefunden haben, die 4-Tage-Woche eingeführt haben. Sie hatten ein Jahr lang totalen Stress während der Umstellung und jetzt funktioniert es. Sie haben viel mehr Bewerbungen, junge Leute profitieren, die nach einer guten Work-Life-Balance suchen, und für Eltern ist es auch gut, sowohl für Männer als auch für Frauen. In diesem Handwerksbetrieb arbeiten schließlich hauptsächlich Männer, also es ist nicht so, dass nur Mütter sich mehr Flexibilität wüschen, sondern Väter genauso.

    Christin: Ja, ich hätte das tatsächlich auch in meinem letzten Job in den Jahresgesprächen. Da ging es gar nicht mehr um Gehaltserhöhungen, sondern es ging eher darum, bei gleichem Gehalt weniger Stunden zu arbeiten, also die Wochenstunden zu reduzieren. Das war zuletzt viel häufiger der Fall als die Frage nach monetären Gehaltserhöhungen.

    Ich stelle mal eine Frage in den Raum: Glaubt ihr, dass sich durch die Menge an Remote-Arbeit während Corona langfristig flexiblere Modelle durchsetzen? Dass wir gezeigt haben, es geht ja irgendwie, wenn wir müssen? Dass das einen positiven Effekt hat und dass Unternehmen jetzt verstehen und langfristig flexiblere Modelle anbieten, wie Intervall-Arbeit, zum Beispiel? Also, wenn ich ein Kind habe, dass ich beispielsweise vormittags arbeite, dann 3 Stunden Pause mache, um mich um mein Kind zu kümmern, und dann abends nochmal arbeite. Glaubt ihr, dass die Pandemie zumindest ein Schritt in die Richtung war, dass das passiert?

    Nina: Ich hoffe es. Ich glaube aber auch sehr, dass es so ist. Allerdings sieht man bei manchen Unternehmen ja schon, wie sie gar nicht schnell genug wieder zurück zum Alten möchten. Und andere Unternehmen nehmen es total als Anstoß. Ich glaube, dass das viel zunehmen wird, auch weil es einfach gefragt wird von den Mitarbeitenden. Ich habe hierzu auch gerade eine Studie des Bundesfamilienministeriums gesehen, zum Thema "Erfolgsfaktor Familie". Hier gaben ca. 60 Prozent der befragten Arbeitnehmenden an, dass die Familienorientierung in ihrem Unternehmen seit Corona zugenommen hat. Das finde ich schon einmal ein gutes Zeichen.

    Annika: Viele Mitarbeiter wollen ja gar nicht mehr zurück ins Büro. Daher glaube ich sehr, dass Intervall-Arbeiten und generell flexibleres Arbeiten viel mehr kommen wird, mit Sicherheit.

    Hier geht's zur nächsten Folge der Reihe mit Annika von Redwitz:
    Warum sind Start-ups weniger divers als Konzerne?

    People & Culture von morgen ist endlich da

    Entwickelt und visualisiert eine Skill-basierte Organisation mit einer kollaborativen Kultur

    Annika von Redwitz ist zertifizierte Beraterin für Diversity Management und Coach. Sie ist in Schweden geboren und aufgewachsen, seit 1990 lebt und arbeitet sie in Baden-Württemberg. Von 1990 bis 2015 hat sie bei SAP SE internationale Teams geleitet und dabei gelernt: Erfolg hat, wer ein Augenmerk auf Vielfalt legt! Dabei geht es ihr darum, die Stärken jedes Einzelnen zu erkennen und ihnen Raum zu geben. Wenn ein Arbeitsklima der Akzeptanz und des gegenseitigen Vertrauens geschaffen wird, steigt die Produktivität, die Mitarbeitenden sind zufriedener und der Innovationsgeist wird gestärkt. Diese Erfahrung gibt Annika heute mit Begeisterung und schwedischem Akzent an ihre Kunden weiter. Sie unterstützt sie, das passende Diversity Management und eine wertschätzende Kultur zu implementieren. Bei Vorträgen, Workshops, Trainings oder Coachings stellt sie die Bedürfnisse des jeweiligen Unternehmens in den Fokus.

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